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Die 5 größten Fehler beim Tinyhouse – Bau

Was kann schon schiefgehen? So schwer wird es schon nicht sein!

Ups… Tatsächlich kann sehr viel, sehr schief gehen und dich Zeit, Geld und Nerven kosten. Damit ihr die schwersten Katastrophen und Stürme sicher umsegeln könnt habe ich die 5 gravierendsten Fehler beim Tinyhouse-Bau aufgelistet.

1. Überstürzt Anfangen

Du hast den Entschluss gefasst ein Tinyhouse selbst zu bauen. Glückwunsch! Nur wie fängt man eigentlich richtig an? Einer der häufigsten Fehler ist, überstürzt anzufangen und erst On-the-go wichtige Entscheidungen zu treffen. Wohin mit der Haustechnik, in welcher Reihenfolge baue ich mein Tinyhouse eigentlich und wieso zum Henker passt alles vorn und hinten nicht?! Damit dir das erspart bleibt fängst du am besten mit einer ausführlichen Vorbereitung und Planung deines Projekts an.

Wichtig ist hierbei, dass du alle technischen und rechtlichen Anforderungen kennst die dein Haus erfüllen muss. Diese Anforderungen sind je nach dem wie dein Tinyhouse aussehen soll verschieden. Soll es mobil sein, steht es fest, wie sinnvoll ist ein Tinyhouse auf Rädern für dich, in welcher Größenordnung möchtest du bauen u.s.w.
Der erste wichtige Schritt ist also, dir notwendiges Wissen aus dem technischen und rechtlichen Bereich anzueignen.

2. Deine Bedürfnisse nicht ausreichend in die
Planung einbeziehen

In eine Ähnliche Kerbe schlägt dieser Fall. Du hast dein Tinyhouse gebaut, bist fast fertig und kannst nun endlich die ersten Nächte Probe Wohnen. Das ist ein garantiertes Erlebnis! Die Ernüchterung kommt jedoch schnell in den ersten Wochen nach dem Einzug. Die Küche ist nicht ergonomisch geplant, die Steckdosen an der falschen Stelle, du hast viel zu viel Stauraum für das was nach deinem fleißigen Entrümpelungsprozess übrig geblieben ist und trotzdem fühlt sich alles irgendwie zu eng an.
Du kannst das tollste Tinyhouse und die ausgeklügeltsten multifunktionalen Möbel gebaut haben,

wenn es nicht deinen Bedürfnissen des Alltags entsprichst wirst du langfristig nicht glücklich mit deiner Wahl. Daher ist es unabdingbar dass du dich noch vor oder während der Planungsphase intensiv mit dir selbst und deinen Angewohnheiten beschäftigst. Wie lange verbringst du Zeit im jeweiligen Wohnbereich Küche, Wohnzimmer/Sofa, Bett, Bad etc. Welchen Hobbys möchtest du auch im Tinyhouse nachgehen können und wie schaut dein Hausrat zum Zeitpunkt des Einzugs aus. Stell dir Fragen zu jedem erdenklichen Thema und gib dir so lange ehrliche Antworten bis du dir sicher bist, dass so bald du ein Tinyhouse in angriff nimmst, es für dich sicher wie die Faust aufs Auge passt.

3. Sei kein Dickkopf, hol dir Hilfe

Dieser Punkt betrifft nicht nur oder sogar seltener Laien als semi-professionelle Handwerker ohne Tinyhouse Erfahrung. Schließlich wurde schon alles von A bis Z irgendwann mal ausgetüftelt und so schwer kann es für dich als erfahrenen Handwerker ja nicht sein. Das mag stimmen, viele der für einen Handwerklichen Laien komplizierteren Fertigungsprozesse werden für dich einfacher sein, allerdings hilft dir unglaublich flink mit dem Akkuschrauber und der Handkreissäge zu sein, wenn du nicht weißt worauf du bei einem Tinyhouse Bau explizit achten musst. Damit am Ende nicht der TÜV und das Bauamt mit dem Kopf schütteln und du weder ein richtiges Haus, noch ein

Straßentaugliches Fahrzeug hast, hol dir lieber Hilfe bei erfahrenen Tinyhouse Bauern. Oft helfen schon Erfahrungswerte und ein gemeinsamer Austausch zu dem jeweiligen Problem. Gerade da das Thema Tinyhouse noch nicht im deutschen Recht integriert ist und es keine üblichen Standards gibt, bleibt einem nichts anderes übrig als es auf eigene Gefahr selbst auszuprobieren oder sich Hilfe zu suchen. Inzwischen gibt es genügend Hersteller und eine ausreichend große Tinyhouse Bau Community, die dir zur Seite stehen kann. Das bedeutet nicht dass es automatisch einfacher wird, schließlich musst du nun die vielen verschiedenen Erfahrungswerte und Meinungen unter einen Hut bringen. Wo wir auch beim nächsten Punkt sind.

4. Nicht verrückt machen lassen

Du hast dir viele Meinungen angehört, so wohl von Tinyhouse Selbstbauern als auch von Herstellern. Du warst bei zwei verschiedenen Bauämtern, hast den TÜV konsultiert und in deinem Freundeskreis die Handwerker und technisch belesenen um Ihre Meinung gebeten.
Du dachtest du hast einen ganz guten Plan doch der ist nun duschkritisiert und hört sich auf einmal gar nicht mehr so gut an.
Du machst dir Sorgen und kannst nicht Schlafen, ständig tauchen Entscheidungen und Fragen auf.
Anhänger oder nicht? Bekomme ich eine Zulassung und eine Baugenehmigung? Was wenn mir beim Transport ein Unfall passiert?
So kommt eins zum anderen und steckst in einer Endlosschleife der Verzweiflung. Was nun?

Damit du nicht verrückt wirst, musst du ein paar Grundsätze verinnerlichen. Alle Meinungen und Ratschläge haben ihre Berechtigung, doch ausschließlich du entscheidest wie viel Wert du ihnen gibst. Es sollte selbstverständlich sein, dass Aussagen und Hinweise von Fachpersonal, Ämtern und erfahrenen Tinyhäuslern mehr Gewicht haben, als der Heimwerker Hinweis deines Nachbarn. Hol dir so viel Info wie Möglich ein und entscheide dann, was für dich Entscheidend ist und was nicht. Eventuell kannst du dich sogar für einen Baupartner oder eine Beratung entscheiden.
Wenn du die für dich wichtigen Fragen geklärt und Informationen aufgenommen hast, kannst du die unzähligen zweifelnden Kommentare getrost beiseite schieben.

5. Burnout

Burnout… klingt komisch, hat aber einen bitteren Beigeschmack wenn einem der eigene Hausbau langsam aber sicher über den Kopf wächst. Wer ein Haus selbst baut, egal ob Tinyhouse, Wohnungssanierung oder Neubau, der hat viel um die Ohren. Du vereinst den Bauherrn, den Bauplaner und Architekten als auch die verschiedenen handwerklichen Gewerke in einer Person und das als Anfänger…
Du erwartest von dir, dass du deine strikten Zeitpläne einhältst und verzeihst dir keine Fehler. Außerdem steckt so viel Geld und Mühe in diesem Projekt, es wäre ja nun wirklich Schade wenn es am Ende nicht deinen Vorstellungen entspricht. Und darum ist es wichtig, sich der eigenen Kapazitäten und der bevorstehenden Belastung bewusst zu werden. Der Finanzielle Rahmen wird oft durch kleine unbedachte Ausgaben gestreckt,

Anfahrten zum Bauplatz zum Beispiel. Es kommen eigene Erwartungen hinzu, wenn du kein begnadeter Handwerker bist und auch keine Erfahrung hast solltest du dir bewusst darüber sein, dass du deutlich Länger als ein Profi brauchst und es am Ende trotzdem nicht so gut aussieht. Dafür ist es aber selbst gemacht, mit Blut, Schweiß und Tränen. Naja, hoffentlich nicht mit zu viel Blut.
Deine verschiedenen Aufgaben unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer einfach, es hilft jedoch ungemein eine ausgezeichnete Planung zur Verfügung zu haben und dann in der Durchführung in kleinen Schritten voran zu gehen.
Wer am Dach arbeitet sollte nicht gleichzeitig über die Finanzierung der Küche nachdenken. Fokussierung, tägliche Routine, und Gelassenheit werden dir helfen. Außerdem… pausen machen!

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